Ich flitzte wieder einmal mit meinem Rad durch den Wald, wollte in relativ flottem Tempo das ehemalige Kernforschungszentrum umrunden und dann wieder heimfahren. Weil ich diesmal einen anderen Weg eingeschlagen hatte, kam ich auf einmal an einem Gedenkstein vorüber – es wundert mich eh, was ich nach all den Jahren der Radlerei in der Gegend immer noch entdecke.
Man muss Linkenheim nicht kennen. Der ehemals kleine Ort ist heute Teil einer Verbandsgemeinde nördlich von Karlsruhe, in dem unzählige von Neubauten einen alten Ortskern umgeben. Ich komme recht oft mit dem Rad hindurch oder fahre daran vorbei.
Die Bürger des Dorfes stellten zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Gedenkstein für ihren damaligen Markgrafen auf. Der gute Mann hatte dem Gemeindewald den Zehnten erlassen. Erstaunlicherweise ist das Denkmal in all den Jahren gut gepflegt worden und nach mehr als 200 Jahren noch auffindbar; es gibt sogar eine Tafel, die alles erläutert.
Wobei sich schon die Frage stellt: Die Befreiung erfolgte im Jahr 1801 – inwiefern hatten die revolutionären Ereignisse im sehr nahen Frankreich dazu beigetragen, dass ein Graf an der Rheingrenze seine Politik gegenüber den einfachen Leuten ein wenig anpasste?
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