Großartiger Punkrock aus Frankreich

Eine der vielen neuen Bands aus Frankreich nennt sich Syndrome 81. Die Burschen stammen aus Brest, also vom westlichen Ende des Landes, und starteten 2013 mit einem ersten Demo-Tape. Mittlerweile kamen einige neue Tonträger dazu, unter anderem Split-Platten mit anderen Bands. Ich höre zur Zeit die LP »Béton Nostalgie« buchstäblich hoch und runter; die Platte wurde 2017 veröffentlicht.

Die Platte ist eine wuchtige Mixtur aus dem alten Franzosen-Punk, wie er anfangs der 80er-Jahre populär war, und neueren Einflüssen. (Beim Gitarristen bin ich mir ganz sicher, dass der gern auch mal Emopunk hört und das Gitarrenspiel im amerikanischen 90er-Jahre-Emo sehr mag.) Die Stücke sind melodisch, sie enthalten knallige Refrains, die man – bei besserer Beherrschung der Sprache – schnell mitsingen und -schreien kann. Gleichzeitig werden sie druckvoll gespielt, wesentlich stärker nach vorne gebracht als beim Punk in den frühen 80er-Jahren.

Die Mixtur der Stücke auf der Platte macht richtig Spaß. Das ist kein Weicheier-Getue, da wird nicht öffentlich geheult, Metal-Aspekte fallen komplett flach. Stattdessen bedient sich die Band aus den besten Entwicklungen, die es im Punk in den vergangenen Jahrzehnten gab, und mischt daraus ein neues Gebräu.

Die Texte sind in französischer Sprache. Sofern ich das alles richtig verstanden habe, geht es um persönliche Dinge, um Freunde oder das Leben in der Provinz (»Brest La Grise«). Auch da scheint die Band nichts falsch zu machen. Sehr großartig!