Es ist eine schöne Grundidee, die der Autor konsequent ausbaut: Was wäre, wenn es die Hölle wirklich gäbe? Was wäre, wenn sie in Wirklichkeit eine Art Blase im Innern der Erde wäre, in der tatsächlich Teufel wohnen? Und wie würde man sich verhalten, wenn ein solcher Teufel bei uns auf der Erdoberfläche herumspazieren würde?
Bei diesem Teufel handelt es sich um Asmoduin, den Helden der »Asmoduin«-Reihe. Es ist ein jugendlicher Teufel, gerade mal um die dreihundert Jahre alt, der aber noch kein richtiges Gehörn ausgebildet hat, worunter er sehr leidet, und auch sonst sehr pubertäre oder gar kindliche Verhaltensweisen zur Schau trägt. Aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, hat er sich mit Robert Zarkoff, genannt Bob, ein wenig angefreundet.
Nachdem die beiden in »Asmoduin« und »Die Nervensäge kehrt zurück« schon allerlei Abenteuer erlebt haben, gibt es mit »Nervensäge in Not« die direkte Fortsetzung. In »Nervensäge in Not« müssen sie in die Hölle reisen. Der Grund: Die Hölle droht zuzufrieren.
Ja. Jens Schumacher hat einen uralten Witz in einen Roman umgesetzt. Das klappt leider nicht immer richtig gut. Die ersten zwei Bücher der Serie fand ich witzig, weil Asmoduin die eigentlich so brave Welt von Bob durcheinander brachte.
Wenn Asmoduin und Bob und dessen Cousine aber nach Norwegen fliegen, um quasi im Alleingang die Welt zu retten, wirkt das ein bisschen arg gedehnt. Ich bin mir nicht sicher, ob Kinder – die eigentliche Zielgruppe der Bücher – das gut fanden; mir als erwachsenem Leser gefiel das leider nicht.
Klar gibt es die üblichen kulturellen Missverständnisse, die den Asmoduin-Kosmos ausmachen. Der Besuch bei den Riesen – die offenbar noch so leben wie vor 1500 Jahren und von moderner Technik völlig unbelastet sind – in ihrer Zwischenwelt ist skurril; der Aufenthalt in der Hölle legt nahe, dass es Verbindungen zwischen Bob und den Höllenbewohnern gibt, die der gute Junge noch nicht ahnt.
Unterhaltsam ist das allemal, der Autor versteht schließlich sein Handwerk. Aber von den drei »Asmoduin«-Büchern, die ich bisher gelesen habe, ist »Nervensäge in Not« bisher recht schwach ausgefallen.
Veröffentlicht wurde das Buch als Hardcover im Ueberreuter-Verlag. Es ist schön gestaltet und weist Illustrationen auf, die man als »Daumenkino« anschauen kann. Als Einsteigerlektüre für Phantastik-Leser sind alle drei Bücher gut geeignet.
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