Wenn ich eines der »John Sinclair«-Hörspiele im CD-Player meines Autos habe, amüsiere ich mich immer: Die Geschichten sind stets sehr trashig, aber gleichzeitig echt gut gemacht. Am meisten wundere ich mich dann immer über die geheimnisvollen Pläne der Bösewichte – diese sind so kompliziert, dass sie schiefgehen müssen.
Das ist in der Folge 108 nicht anders. »Satans Knochenuhr« ist eine derart komplizierte Falle für die Helden der Serie, dass man nur staunen kann. Der Original-Heftroman erschien 1984, das Hörspiel dazu wurde 2016 veröffentlicht. Und es gibt tatsächlich eine Uhr, die offenbar aus Knochen besteht, auf deren Zeiger man dann Menschen fesselt. Man kann das für dämlich halten, aber auch für originell.
Allerdings habe ich mittlerweile bei diesen Gruselhörspielen ein Problem damit, dass es ständig um gequälte Frauen geht, die entsprechend laut weinen und klagen. Da steckt schon eine gewisse Systematik drin, und das ist irgendwann weder spannend noch lustig.
Bei diesem Hörspiel gibt es einen Familienbezug – es geht um eine Familie, mit der John Sinclair befreundet ist –, wodurch ein klares Motiv für den Geisterjäger entsteht, sich einzumischen. Die wechselnden Handlungsperspektiven sind spannend gemacht, Smartphones und dergleichen werden zeitaktuell eingesetzt.
Sieht man von der haarsträubenden Grundidee ab, über die man halt nicht nachdenken sollte, ist also wieder ein spannendes Hörspiel entstanden. Tolle Geräusche, starke Stimmen, schnell vorangetriebene Handlung – das ist alles super gemacht. Aber das mit den gequälten Frauen, das nervt einfach!
Wer mal in »Satans Knochenuhr« reinhören möchte, kann dies unter anderem bei YouTube tun; hier beispielsweise:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=_myheeZo72c