Es ist jetzt vierzig Jahre her, seit ich mein erstes Fanzine in die Druckerei schickte. Wobei es keine Druckerei war, sondern ein Kopierladen in Hannover, zu dem einer meiner Science-Fiction-Brieffreunde besonders gute Beziehungen unterhielt – deshalb konnte er dort preisgünstig kopieren und heften lassen.
Ende Januar 1980 erschien die erste Ausgabe meines Fanzines SAGITTARIUS. Ich war gerade einmal 16 Jahre alt und glaubte, vor einer großen Karriere als Science-Fiction-Schriftsteller zu stehen.
Ich riskierte eine Auflage von hundert Exemplaren, was damals für ein neues Fanzine völlig in Ordnung war, sowie einen Umfang von 48 Seiten, was ebenfalls normal war. Davor hatte ich Preise vergleichen, Portokosten zusammengezählt und vor allem die Druckerei mit eingerechnet. Viele andere Kosten ignorierte ich bewusst, weil ich davon ausging, dass ich sowieso viele Briefe schreiben würde.
Der Preis von 2,80 Mark war nicht kalkuliert, sondern orientierte sich einfach an dem, was andere Fans für ihre Hefte wollten. Mir war schon damals bewusst, dass ich einen gewissen Teil nicht verkaufen, sondern als Belegexemplare verschenken und einen weiteren Teil mit anderen Fanzinemachern tauschen würde. Aber ich hatte die Hoffnung, nach der Erstausgabe bald eine höhere Auflage bei Folgenummern drucken und veröffentlichen zu können.
(So kam es dann ja auch. Die Nummer 6/7 ließ ich 800-mal drucken, was schon ziemlich wahnwitzig anmutete. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.)
Blättere ich das Heft heute durch, kommt mir vieles sehr fremd vor. Ich erkenne die Begeisterung eines jungen Science-Fiction-Fans, gepaart mit einer Prise von Großkotzigkeit. Aber das war ebenfalls normal für Fanzinemacher in jenen Tagen, würde ich heute sagen …
Ich kann mich noch an Sagit 3 bis 5 erinnern, wo ich ein paar beiträge drin hatte ... witzige Zeit damals
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