03 Januar 2020

Hundert Jahre Isaac Asimov

Heute spricht man nicht mehr so oft von Isaac Asimov, jüngeren Science-Fiction-Fans ist der Name womöglich nicht einmal mehr präsent. Aber es gab eine Zeit, da hielt ich ihn für einen der wichtigsten Science-Fiction-Autor der Welt. Am gestrigen 2. Januar 2020 wäre er hundert Jahre alt geworden, und ich habe seinen Geburtstag glatt verpasst.

Nachdem ich viele Heftromane gelesen hatte, begann ich Ende der 70er-Jahre damit, mich auch mit den Klassikern der Science Fiction zu beschäftigen. Recht schnell stieß ich auf Isaac Asimov; seine Romane erschienen in preiswerten Taschenbüchern bei Goldmann und Heyne. Ich las seine Robotergeschichten, die mich begeisterten, und ich schmökerte einige seine Science-Fiction-Krimis durch, die mich ebenfalls faszinierten. Richtig stark fand ich die drei Taschenbücher der »Foundation«-Trilogie.

Auch anfangs der 80er-Jahre war ich ein echter Fan dieses Schriftstellers. Bei Bastei-Lübbe erschienen seine wichtigsten Werke in schönen Paperback-Ausgaben, die noch heute in meinem Regal stehen. Wahrscheinlich nahm ich mir die Robotgeschichten und die »Foundation«-Trilogie damit zwei- bis dreimal vor. Ich las sogar ein populäres Sachbuch von ihm, das bei Ullstein erschien.

Seine neueren Romane, in denen er versuchte, die verschiedenen »Serien«, die er im Verlauf der Zeit geschrieben hatte, irgendwie zusammenzufassen, fand ich schlapp. Danach las ich nichts mehr von Asimov. Ab Mitte der 80er-Jahre fand ich andere Science Fiction wesentlich spannender; John Shirley und William Gibson verfassten Romane zwischen Punkrock und Science Fiction, und das fegte mich geradezu um.

In jüngster Zeit, also Jahrzehnte später, griff ich zu einigen der Asimov-Kurzgeschichten. Die Ideen fand ich immer noch gut, sie waren zu ihrer Zeit wegweisend. Der Autor schrieb keine ausgefeilten Charaktere, ihm ging es um die Ideen. In der heutigen Zeit wirken manche seiner Geschichten deshalb antiquiert; ich erkenne aber noch sehr gut, warum sie mich damals so beeindruckt haben.

Der Autor wäre also jetzt hundert Jahre alt. Er hat die Science Fiction geprägt, er hat mich als Leser beeindruckt. Vielleicht sollte ich die klassischen Robotgeschichten noch einmal alle lesen …

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