Die meisten Leute können sich nicht so richtig vorstellen, was man auf einer Buchmesse den ganzen Tag so macht. Das ist normal. Ich kann mir schließlich auch nicht so richtig vorstellen, was ein Schweinezüchter, ein Steuerprüfer oder ein Hochleistungssportler, eine Grafikerin, eine Kinderärztin oder eine Bundeskanzlerin den ganzen Tag über machen.
Am heutigen Tag machte ich auf der Leipziger Buchmesse eigentlich nur eins: Ich redete. Und ich redete. Und wenn ich eine Pause hatte, redete ich wohl mit mir selbst, der Sonne am Himmel oder der frischen Luft. Ich kam nicht aus dem Redefluss heraus, fühlte mich zwar nicht immer wohl damit, konnte aber nicht aufhören.
In vielen Gesprächen mit Autorinnen und Autoren ging es um die aktuelle Situation im Buchhandel. Viele Leute scheinen sich Sorgen zu machen, bei vielen Leuten sind die Umsätze eingebrochen, gibt es schlichtweg weniger verkaufte Bücher und damit auch ein geringeres Einkommen. Das sind subjektive Eindrücke, klar – aber vor allem die Schreibenden, die von Verkäufen leben und nicht von staatlichen Subventionen, haben offenbar mehr Probleme als vor einigen Jahren.
Wenn ich mir das alles dann so durch den Kopf gehen lasse und mit einem Bier nachspüle, ist es wohl schon besser, wenn ich als angestellter Redakteur tätig bin und nicht andere Dinge versuche. Die Gelegenheitsschriftstellerei kann ich als »Hobby« mehr schlecht als recht betreiben – aber dann ist es nicht so schlimm, wenn riesige Erfolge ausbleiben ...
Sali,Klaus.
AntwortenLöschenIn meinem Beruf habe ich die feine Nebenerscheinung, öfter stundenlang nicht reden zu müssen. Ein Obstbaum braucht beim Schnitt keine Zusprache. Viel Zeit also für die eigenen Gedanken.
"You can fill the silence with all the colour of thoughts & dreams. Only by being yourself."
(Aoife Arangchore)
bonté