Ein Fanzine mit dem Titel »Fanzine« zu belegen, zeugt von einem gewissen Selbstbewusstsein. In den frühen 70er-Jahren veröffentlichten die Aktivisten der »Science Fiction Gruppe Achim & Lüneburg« dieses kleine Heft, das vor allem Informationen über die damalige Fan-Szene vermittelte und im Umdruck hergestellt wurde. Es kam aus Lüneburg, sollte »mindestens jeden Monat einmal« erscheinen und ist heutzutage eine wunderbare Quelle für die fannischen Aktivitäten jenes Jahres.
Schaue ich mir beispielsweise die Ausgabe 8 an, die im Juni 1973 veröffentlicht wurde, stoße ich auf viele Namen von Fans, die ich in den 80er-Jahren kennenlernte. Einer von ihnen ist heute noch als Autor aktiv – Uwe Antons Fanzine »Ganymed Horror« wird kurz rezensiert –, ein anderer macht nach wie vor seine Fanzines (Kurt S. Denkena). Es werden viele Anschriften veröffentlicht, es gibt kurze Hinweise auf neue Fanzines, und es gibt allgemeine Blödeleien.
Cartoons, offenbar aus Zeitschriften abgezeichnet, lockern den Text des acht Seiten umfassenden Mini-Fanzines auf. Die Bilder, die gelegentlich »nackte Mädchen« – wie man das damals nannte – zeigen, werden mit fannischen Anspielungen untertitelt; der Humor ist heutzutage kaum mehr zu vermitteln.
Wenn ich in einem Fanzine stöbere, das aus dieser Zeit kommt, fühlt sich das für mich oft wie eine Zeitreise an. Ich kenne viele der beteiligten Personen vom Namen her oder lernte sie persönlich kennen. Und ein Mini-Heft wie »Fanzine 8« macht mir durch die amüsanten Sprüche sogar besonders viel Spaß.
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