21 November 2018

Madame Monster machen Dampf

Was für ein unfassbares Gebräu! Seit Tagen läuft die Platte bei mir, sie passt zu dieser grauen Jahreszeit: Die Band nennt sich Madame Monster, sie stammt aus Berlin und Dortmund, wenn ich das richtig weiß, und sie brachte 2013 eine einseitig bespielte Langspielplatte heraus, die mich mit ihrer Mischung aus Hardcore, Brüllgesang, Emo-Gitarre und gelegentlichen ruhigen Passagen echt begeistert.

Man versteht die deutschen Texte praktisch nicht, sie werden in einem wütenden Gebrüll in die Welt gekotzt. Wer sich aber so etwas wie »Pisse und Adorno« ausdenkt, kann kein schlechter Mensch sein – das ist sowieso ein Stück, in dem sich der treibender Sound mit diesem brutalen Gesang sehr gut verträgt.

Die Stücke sind abwechslungsreich, werden von einer tüchtigen Portion Wut und Hass getragen. Dabei schält sich unter dem Gebrüll und Geprügel immer wieder eine Melodie hervor, und so entsteht ein Gebräu, das mich unweigerlich in Bewegung versetzt. Das ist dann schon irgendwie Hardcore-Punk der 90er-Jahre-Schule, klingt aber dennoch eigenständig genug. (Der Vergleich zu Hammerhead, der immer wieder gebracht wird, ist nicht falsch, wird Madame Monster aber auch nicht gerecht.)

Ich habe keine Ahnung, was aus der Band wurde oder ob es sie noch gibt. Soweit ich weiß, ist und war die »Adore« die einzige LP der Burschen, die zudem dann auch noch mit einer sehr geringen Auflage veröffentlicht wurde. Ich bin sehr froh, dass ich sie habe und ich mir dann im Büro ab und zu mal die Aufnahmen von Bandcamp um die Ohren blasen lassen kann.

2 Kommentare:

  1. Es gibt Madame Monster natürlich auch bei YouTube. Hier ist das Stück »Trümmertypen« zu hören, das von der Platte »Adore« stammt:
    https://www.youtube.com/watch?v=L8VTJ9gngOw


    Bei Bandcamp ist Madame Monster natürlich auch vertreten – und das Hardcore-Brett lohnt sich. Hier:
    https://spasticfantastic.bandcamp.com/album/madame-monster-adore-12

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  2. Anonym7:21 PM

    Spastic Fantastic bürgt für Qualität. Die machen einmal im Jahr in Dortmund nen Labelfest mit 10 Bands. Das ist jedes Mal ein Fest!

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