Es gibt den alten Spruch von der Statistik, der man nur glaube, wenn man sie selbst gefälscht habe. Daran muss ich immer wieder denken, wenn ich die aktuellen Zahlenspielchen rings um das Thema E-Books lese. Vor sechs, sieben Jahren überschlugen sich alle möglichen Experten – oder solche, die dafür erklärt wurden – mit Hochrechnungen und allgemeinem Jubel über die Wachstumsmöglichkeiten beim E-Book-Geschäft.
Vor drei Jahren kam eine Delle bei den zuvor steigenden Zahlen. Prompt begannen viele Journalisten damit, die E-Books kaputtzuschreiben. Die Entwicklung sei rückläufig, die Leser würden wieder gedruckte Bücher bevorzugen. Wie das halt so ist, wenn es um so moderne Dinge wie dieses Internet geht: Panik und Euphorie wechseln sich da in verlässlicher Reihenfolge ab.
Und jetzt gibt's eine neue Umfrage mit entsprechenden Ergebnissen. Ich habe sie nicht in ihrer Gesamtheit gelesen, sondern sehe mir das an, was in den Fachzeitschriften steht. (Das hier ist auch kein journalistischer und sauber recherchierter Blog, sondern gibt meine Sicht auf die Dinge wieder.)
Die ersten drei Quartale des E-Book-Marktes wurden diesmal aus Sicht der Konsumenten analysiert. Dabei kam heraus, dass sich der Absatz der E-Books gesteigert habe. Man spricht von einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 19 Prozent. Auch der Umsatz sei um 14,9 Prozent gestiegen. Derzeit spricht man zudem von 3,1 Millionen E-Book-Käufern.
Der Durchschnittspreis der E-Books ging übrigens zurück. In den ersten drei Quartalen 2017 betrug er 6,29. In den ersten drei Quartalen rutschte er auf 6,07 Euro. Den Gedankengang, ob das vielleicht einfach auch an der geänderten Statistik liegen könnte, muss ich wohl nicht weiterführen.
(Nur so viel: Wenn man aus Verlags- und Handelssicht den Markt betrachtet, werden sicher die Verlags-E-Books stärker gewertet. Betrachtet man den Markt aus Sicht des Kunden, sind auf einmal viele Selfpublisher dabei, die häufig Titel im Niedrigpreissegment anbieten. Aber das ist auch nur meine Sicht der Dinge.)
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