18 März 2018

Rückfahrt durch Eis und Schnee

Weil in Leipzig und um Leipzig herum alles so aussah, als würde die Welt untergehen, überlegte ich mir am Samstagabend nicht nur einmal, ob ich wirklich heimfahren sollte. Genug Musik hatte ich vorbereitet, für Unterhaltung während der Fahrt war also gesorgt. Aber wäre es nicht sinnvoller, noch eine Nacht zu buchen und im Hotel zu schlafen?

Andererseits, so dachte ich, macht mir schlechtes Wetter nicht viel aus, und das eigene Bett ist letztlich doch bequemer. Zudem ist nachts die Autobahn frei, und die größte Gefahr geht sowieso immer von den anderen Fahrern aus, nicht vom Wetter an sich.

Also fuhr ich.

Es war die richtige Entscheidung. Im Großraum Leipzig waren die Straßen frei, wenngleich voller Schnee und Eis, weiter im Süden wurden sie sogar trocken. Immer wieder trieben Schneeverwehungen auf die Autobahn, ich fuhr zeitweise durch ein ununterbrochenes Schneegestöber – aber ich hatte keinerlei Probleme.

Im Hügelland vor und nach Nürnberg waren die Straßen feucht. Bei vier bis sechs Grad minus ist das nicht ungefährlich, weshalb ich die Geschwindigkeit auf durchschnittlich hundert Stundenkilometer reduzierte. Andere Fahrer waren lockerer und donnerten mit gut 180 Stundenkilometern an mir vorüber. Und ein Lastwagenfahrer setzte zwischendurch auch mal zum Überholen an ...

Ich brachte den Schnee nach Süddeutschland, so kam es mir vor. Nach Heilbronn begann es stark zu schneien, und auf der A6 bei Sinsheim – in dieser elend langen Steigung – hatte ich »endlich« eine geschlossene Schneedecke. Aber es gab keine Probleme, weil nur wenig Verkehr war und keine Lastwagen quer standen; um zwei Uhr war ich daheim.

Man muss es klar sagen: Ich fuhr am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein von Karlsruhe nach Leipzig, und ich brauchte wegen des vielen Verkehrs gut sechs Stunden. Und ich fuhr in der Samstagnacht durch Schnee und Eis von Leipzig nach Karlsruhe – ich brauchte genausolang für die Strecke.

1 Kommentar:

  1. Bore da, Klaus.
    Der zähe Winter aber auch; Du hattest Dich bis 2 Uhr nachhause durchgearbeitet, ich gute fünf Sonntagsstunden mit Winterdienst zu tun. Auch bei mir wenig störender Verkehr. :-)

    bonté

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