Ende 1979 kam ich in Kontakt zum sogenannten Fandom, der Szene von Science-Fiction- und Fantasy-Fans. Ich bestellte die ersten Fan-Zeitschriften, lernte einige Fan-Vereinigungen kennen und publizierte Texte. Innerhalb von wenigen Monaten wurde ich ein aktiver Fan, der sich an vielen Publikationen beteiligte.
Einer der Vereine, dem ich beitrat, war der Erste Deutsche Fantasy Club e.V. (EDFC). Wie genau er mit der phantastischen Welt Magira und der Gruppierung FOLLOW zusammenhing, muss ich mal an anderer Stelle erläutern. Kurz gesagt: Mithilfe von FOLLOW simuliert der Verein seit den späten 60er-Jahren die phantastische Welt namens Magira. Und jedes FOLLOW-Mitglied – ein sogenannter Follower – ist zugleich ein Bewohner von Magira.
Warum ich ausgerechnet zu einem Schwarzafrikaner wurde – dem ersten in der langen Geschichte des Vereins –, ist heutzutage schwer nachvollziehbar. Mein Kunstname war Ghazir en Dnormest, ich schloss mich dem Volk der Esraner an. Es wurde eine nordafrikanische Kultur simuliert, deren religiöse Züge entfernte Ähnlichkeit mit dem Islam hatten.
Um die lange Geschichte abzukürzen: Wie es sich gehörte, schrieb ich eine Geschichte, in der ich meinen FOLLOW-Charakter vorstellte. Ghazir en Dnormest wurde von mir als »Sheik« eines kleinen Wüstenstammes eingeführt, der sein Geld eigentlich damit verdient, dass er irgendwelche Salzbergwerke unterhält und mit dem Salz fleißigen Handel treibt.
Meine Geschichte trug den Titel »In den Salzstöcken von Bekassan«; ein typisches Sword-and-Sorcery-Abenteuer, das sogar einige humoristische Züge aufwies. Ansonsten schilderte ich eine Begegnung mit dem Unbekannten, es gab einige Kämpfe und am Ende natürlich ein relativ gutes Ende.
Veröffentlicht wurde die Geschichte irgendwann im Spätsommer 1980 in einem Fanzine namens »Wüstenkurier«, das in West-Berlin produziert wurde. Ich war sehr stolz auf die Geschichte und bekam von einigen Leuten auch einiges Lob dazu.
Wie ich darauf komme? In diesen Tagen kramte ich die Story endlich einmal heraus, um sie für mein geplantes Buchprojekt mit alten Fantasy-Geschichten anzuschauen. Sie wird – wenn es ein solches Buch jemals geben wird – sicher neu veröffentlicht werden. Damit würde ich die Wüste von Bekassan nach bald vierzig Jahren wieder in Erscheinung treten lassen!
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