Es ist immer wieder schön, in alten Fanzines zu blättern. Heute machte ich das in einer Ausgabe des »Fandom Observer«. Die Macher hielten es damals offenbar für einen Luxus, eine Bandnummer aufzudrucken oder diese im Impressum zu nennen – das Heft erschien im September 1990, der auf dem Cover als »säbtämbä« bezeichnet wird. (Man kann dann leicht errechnen, dass es die Ausgabe 15 gewesen sein muss.)
Mancher Humor früherer Zeiten ist nach Jahrzehnten nicht mehr nachvollziehbar, auch manche Auseinandersetzungen dieser Jahre sind völlig unverständlich. So gibt es eine Rubrik, in der Hermann Ritter unter dem Titel »Zum Scheiß der Zeit« eine aktuelle Fan-Diskussion weiter befeuert; darüber hinaus wimmelt es mehr oder weniger witzigen Angriffen auf andere Science-Fiction-Fans.
Immerhin wird über den FreuCon berichtet, den ich mitveranstaltete; ebenso gab es eine Rezension meines Fanzines »Enpunkt«. Darüber hinaus werden Berichte über Veranstaltungen wie den Comic-Salon in Erlangen oder die Science-Fiction-Tage NRW veröffentlicht; der aktuelle Kinofilm jener Tage war »Total Recall«.
Alles in allem war der »Fandom Observer« damals ein sehr fannisches Fanzine, dem Quatsch eher zugeneigt als einer wie auch immer gearteten kritisch-seriösen Berichterstattung. Man machte sich sowieso lieber über die seriösen Fans lustig – das änderte sich später bekanntlich.
Als Zeitdokument vor allem der 90er-Jahre ist meine »FO«-Sammlung ein Schmuckstück in der Fanzine-Bibliothek. Ich habe nicht zum letzten Mal darin geblättert ...
Hoi, Klaus.
AntwortenLöschenInzwischen ist FO #15 auch schon satte 25 Jahre her; der gute Säm wird wohl die Nummer schlicht vergessen haben zu erwähnen. Er pflegte gern auch seinen leicht anarchischen Redaktionsstil...
Welche Pläne wohl ein Harald Ernst heutztage schmieden mag? :-)
Verhoevens 'Total Recall' steht ja inzwischen in einer leider längeren Reihe von verhunzten Dick-Adaptionen für die Leinwand.
Wie es weitaus besser gelingt zeigt, anno 2017, die britische Serie "Electric Dreams", die sich jeweils einer seiner Kurzgeschichten annimmt. Empfehlung!
bonté