Der zweite Seminartag in Wolfenbüttel ist üblicherweise derjenige, der am längsten dauert und das anstrengendste Programm aufzuweisen hat. Das liegt schlichtweg daran, dass wir mehr Stunden zur Verfügung haben, in denen wir die Autorinnen und Autoren mit Theorie und Praxis vollstopfen können. Der heutige Samstag, 18. November, war hierfür wieder ein gutes Beispiel.
Nachdem wir gestern vor allem eingereichte Texte besprochen und ein Redaktionsgespräch geführt hatten, setzten wir morgens zuerst die Arbeit an den Texten fort. Die Teilnehmer hatten eine Szene aus ihrem jeweiligen Romanprojekt vorgelegt, dazu eine Handlungsübersicht sowie eine Liste mit Fragen und kritischen Punkten. Das konnten wir in den Gesprächen teilweise sehr gut diskutieren.
Kathrin Lange stellte nach dem Mittagessen ihre Methode vor, der sie den schönen Titel »Plotten für Chaoten« gegeben hat. Mit dieser Methode kann man in der Tat die Handlung eines Romans sehr gut entwerfen – man muss sich allerdings darauf einlassen. Nach einem Vortrag und einer Diskussionsrunde ging es an die eigentlichen Arbeiten.
Vor allem der Abend bestand für die Autorinnen und Autoren darin, mithilfe von Zetteln und Kartons, Pinnwänden und dicken Filzstiften das aufzuschreiben, was sie in ihrem Roman verwenden wollten. Kathrin und ich versuchten zu helfen, wo das möglich war; natürlich diskutierten die Teilnehmer auch untereinander.
Es herrschte eine sehr kreative Stimmung, die ich mochte und die mir viel Vergnügen bereitete. Ich bin sicher, dass die meisten Teilnehmer diese gute Stimmung nach Hause mitnehmen werden. Und vielleicht wird aus dem einen oder anderen Romanprojekt tatsächlich ein fertiger Roman, der veröffentlicht wird – das würde mich freuen.
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