12 Oktober 2017

Auf der Rolltreppe

Die Kollegin Philine vom Marketing und ich sind auf dem Messegelände unterwegs, wir nehmen angesichts des schönen Wetters die außen verlaufende Rolltreppe, die Halle 3.0 mit Halle 3.1 verbindet. Von hinten nähert sich uns eine Dame. Ich denke, sie will vorbei, weiche aus, stelle mich hinter Philine und nicke ihr zu.

Die Dame lächelt verlegen. »Ich habe Angst auf Rolltreppen«, sagt sie, »und ich fühle mich sicherer, wenn hinter mir jemand steht. Darf ich mich vor Sie stellen.«

Wir bestätigen. Sie stellt sich vor uns, presst die Hand auf den Handlauf und bedankt sich. Dann beginnt sie zu jammern. »Ohje, ist das hoch, ohje, geht's da tief runter.«

Philine versucht es mit einem Trost: »Dafür haben wir doch eine tolle Aussicht.«

Ich versuche es mit Humor: »Wenn Sie fallen, fange ich Sie auf. Es wird nichts passieren.«

Die Dame jammert und klagt, sie hat wirklich Angst. »Das mach ich sicher nie wieder«, gelobt sie lauthals.

Es ist eine sehr lange Rolltreppe. Bei schönem Wetter benutze ich sie gern – man sieht so viel. Aber an diesem Tag wird mir erstmals bewusst, dass sie für manche Leute auch einfach viel zu lang sein kann ...

1 Kommentar:

  1. Ja, Höhenangst ist nicht toll. Ich kann die Gefühle der Dame sehr gut nachvollziehen.

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