Es ging ein feuchter Wind, als wir im September 2005 an der belgischen Küste entlangfuhren. Wir hatten nichts vorgebucht, wir waren »ganz spontan« unterwegs. Das mag zwar ganz romantisch sein, kann aber nerven, wenn man einen Pennplatz für die Nacht sucht. Ostende fanden wir ein wenig anstrengend und wenig ansprechend, also steuerten wir De Haan an; das Dorf sah ganz nett aus.
Viele Häuser wirkten, als seien sie aus der Zeit gefallen: Entweder hatte man sie in der modernen Zeit noch mal auf alt getrimmt, oder sie waren wirklich aus dem 19. Jahrhundert übrig geblieben. Die Dächer waren teilweise mit Reet gedeckt, die Fassaden der Häuser wirkten klassisch schön.
Wir fragten in zwei Gasthäusern, und in »La Bonne Auberge« bekamen wir das letzte Zimmer. Preiswert fand ich das nicht, aber die Lage war super, und die Zimmer hatten eine schöne Aussicht. Vom Gasthaus waren wir mit wenigen Schritten an den Dünen und damit an der Nordsee, die Restaurants des Ortes lagen ebenfalls in der Nähe.
Am Abend stromerten wir durch das Dorf, wir strandeten in einem Restaurant, wo wir lecker zu Abend futterten. Die Luft roch nach Salz und Fisch; für ein Landei wie mich war das recht exotisch. In der Dunkelheit bummelten wir am Strand entlang, die Dünen wie gestrandete Monstren in der Dämmerung.
Und später schlief ich wunderbar in unserem Zimmer, das Kreischen der Möwen und das Rauschen des Windes im Ohr. Nicht einmal der in der Nacht einsetzende Regen konnte meine prächtige Laune einbremsen.
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