Heidelberg, Bauamtsgasse, Samstagmittag: In einer dieser Gassen, die von der Hauptstraße hinab zum Ufer des Neckar führen, war an diesem Samstag, 1. April, nicht ganz so viel los wie in den anderen Gassen und Straßen der Stadt.
Das sonnige Wetter trieb nicht nur die Einheimischen auf die Straße, sondern spülte auch Besucher von auswärts – wie unsereins – und zahlreiche Touristen nach Heidelberg. Händler und Gastronomen machten an diesem Tag sicher einen erhöhten Umsatz, die Stadt brodelte vor Leben.
Uns kam eine Gruppe von Menschen entgegen, offenbar eine Familie: vorneweg ein Mann mit angegrauten Haaren, Sonnenbrille und hellblauem Hemd, einen Schritt hinter ihm zwei Kinder, dahinter eine Frau, die sich mit einer anderen Frau unterhielt, noch mal dahinter ein älteres Ehepaar. Ich nahm sie eigentlich gar nicht richtig wahr; wie man das eben so macht, wenn man durch eine Stadt flaniert, die man seit Jahrzehnten kennt.
»Oh«, sagte der Mann mit angegrauten Haaren auf einmal zu mir und wies an mir vorüber auf den Straßenbelag. »Ist das Ihr Geldbeutel da?«
Noch während mir ein – durch Reisen antrainierter – Sicherheitsreflex sowie der panische Gedanke »ein Trickbetrüger?« durchs Hirn flutschte, wandte ich mich um, sah auf die gekennzeichnete Stelle, sah nichts, ruckte hoch, hatte schon das Gefühl, gleich von jemandem irgendwie angegriffen zu werden ... aber da war nichts.
»April! April!«, rief der Mann und lachte schallend über das ganze Gesicht. Die Kinder warfen sich weg vor Lachen, die Frauen dahinter grinsten.
Auch ich musste lachen. »Guter Scherz!«, rief ich und lachte beim Weitergehen hinter der Familie her. Ich lachte über meine kurzfristige Panik, und ich lachte über das Lachen der Kinder.
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