Manchmal verstehe ich die Welt nicht. Da veröffentlicht der amerikanische Bestsellerautor T. C. Boyle ein neues Buch, und alle überschlagen sich vor Begeisterung. Ich kenne von ihm nur »Wassermusik«, was ich großartig finde, und halte ihn ansonsten für eine Spur zu großkotzig – aber ich kenne ihn ja auch nur aus Interviews.
Und dann sitzt er im Fernseh-Interview mit Denis Scheck und erzählt von seinem neuen Roman. Er sagt allen Ernstes, er habe den Begriff »Terranauten« erfunden; darauf ist er sichtlich stolz, und niemand widerspricht ihm. Dann muss es halt ich tun ...
Mag sein, dass Boyle selbst auf den Begriff kam. Aber zu Beginn der 80er-Jahre erfreute die deutschsprachigen Science-Fiction-Fans eine Heftromanserie mit eben diesem Titel. Ich mochte »Die Terranauten« sehr und las die Serie bis zum bitteren Ende, über alle Schwächen hinweg. In irgendwelchen Kisten habe ich sie bis heute auch aufbewahrt.
Vielleicht ist T. C. Boyle daran schuld, dass ich im Keller meines Elternhauses nach der Kiste mit den alten »Terranauten«-Heften krame. Weil ich natürlich lieber das Original lese als die amerikanische Version davon ...
Sali, Klaus.
AntwortenLöschenEin neues Buch von T. C. Boyle ist für das hiesige Feuilleton natürlich ein Hochamt, das es entsprechend zu zelebrieren gilt. Von daher verwundert es nicht, wenn Dennis Scheck den Schriftsteller nicht mit german pulp zu behelligen gedenkt.
Obschon ich mir vorstellen könnte, dass es Ihn im Hinterkopf gereizt haben mag.
Boyle verfolge ich übrigens nur insoweit, als dass ich Besprechungen seiner neuesten Bücher im Radio höre... :-)
bonté
Könnte mir vorstellen, dass Scheck (der die Terranauten garantiert kennt) ihm das hinter der Kamera erzählt hat, wollte aber wohl nicht unhöflich sein (in Amerika ist man bei so was ja indirekter als bei uns).
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