Wie sehr sich die Science-Fiction-Szene verändert hat, belegen unter
anderem die Con-Publikationen. In den 80er-Jahren noch handelte es sich
dabei meist um eher unterdurchschnittlich gestaltete Hefte, die
fotokopiert oder offsetgedruckt wurden. Heute bekommen die Besucher
einer Science-Fiction-Veranstaltung richtige Bücher mit auf den Weg, die
sie daheim dann in aller Ruhe anschauen können.
Übers Wochenende las ich endlich die Ausgabe 154 des Fanzines »Andromeda«, die seit 1955 vom Science Fiction Club Deutschland herausgegeben
wird. Unter dem Titel »Science-Fiction trifft Medizin« ist sie zugleich
das Buch zum MediKon One, einer Veranstaltung in Oldenburg, bei der
Science Fiction auf Medizin treffen sollte.
Beim Con
selbst war ich nicht, das Buch macht aber einen derart guten Eindruck,
dass ich das mittlerweile bereue. Extrem lesenswert sind die Beiträge
der Ehrengäste: Herbert W. Franke, der Klassiker-Autor der deutschen
Science Fiction schlechthin, plaudert aus seinem Leben. Dietmar Dath,
der heute wohl die Science Fiction schreibt, man vor allem außerhalb der
Sene wahrnimmt, liefert einen bisher unveröffentlichten Auszug aus
seinem demnächst erscheinenden Roman.
Dazu kommen
haufenweise weitere Beiträge von Personen, die auf dem Con zugegen
waren. Es gibt sogar eine Satire, in der ich auch »verwurstet« wurde,
und eine sehr schöne Galerie mit vierfarbigen Werken des Grafikers
Lothar Bauer.
Das eindrucksvolle Werk ist wie ein Buch
aufgemacht: ein großformatiges Paperback mit professioneller Gestaltung
(Michael Haitel eben!) und einem Umfang von 156 Seiten. So müssen
Con-Bücher heute aussehen und inhaltlich strukturiert sein!
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