Eines der denkwürdigsten Interviews, das ich in meiner Laufbahn als Redakteur gab, wurde am 25. April 1999 in der »Neuen Braunschweiger« veröffentlicht. Interviewt wurde ich von einer jungen Kollegin, wir standen in der Nähe des Jugendzentrums »Mühle«, und sie wollte von mir nicht nur Dinge zu meiner Arbeit wissen, sondern fragte mich auch über das Privatleben aus. Da muss es mit mir durchgegangen sein ...
Der zweispaltige Artikel erschien unter dem schönen Titel »Redaktionsleiter und Freizeitpunk«, zeigt mich mit einem sehr knappen Haarschnitt – nicht länger als wenige Millimeter – und geradezu visionärem Blick. Das Interview wurde mir vor Drucklegung nicht noch einmal zur Freigabe zugeschickt, und so schrieb die junge Frau allerlei lustige Dinge über mich hinein.
»Nichts geht mehr ohne hin«, sagte sie über meine Arbeit aus. »Der 35jährige weist den insgesamt acht Autoren ihre Themen zu, sorgt dafür, daß keine inhaltlichen Fehler entstehen und sammelt Ideen.« Nebenbei sei ich aber auch »überzeugter Punk« – als ob es auch unüberzeugte Punks gäbe –, und ich erscheine mit »Irokesenfrisur oder bunten Haaren bei der Arbeit«, wozu das abgebildete Foto nun mal nicht zeugte.
Die Journalistin hatte sichtlich Freude an dem Interview. Die Chaostage wurden ebenso erwähnt wie meine angeblich spektakuläre Wohnung in Karlsruhe. Sie fragte mich auch nach der Zukunft – und niemand konnte damals ahnen, dass ich 17 Jahre später immer noch im selben Büro sitzen und arbeiten würde ...
Das fände ich jetzt interessant ...
AntwortenLöschenGibt es das irgendwo digital im Netz? ... Wahrscheinlich nicht.