Dass ich gelegentlich richtig gern ein »John Sinclair«-Hörspiel anhören mag, habe ich schon ausgeplaudert. Manche sind gut, manche sind grausig, unterhaltsam finde ich sie alle. Und »Die Armee der Unsichtbaren« war geradezu spannend; vielleicht schlichtweg deshalb, weil die Handlung ohne Monster, Dämonen, Werwölfe oder Vampire auskam.
Natürlich ist die Geschichte eigentlich völlig doof. Eine superschlaue Wissenschaftlerin hat ein Mittel erfunden, mit dem man Menschen unsichtbar machen kann. Die einzige Chance, sie wieder sichtbar zu machen, ist der Einsatz von Wasser. Sie lässt zwölf brutale Männer aus einem Gefängnis befreien, mit denen sie einen fürchterlichen Anschlag in der Innenstadt von London plant.
John Sinclair, der in diesem Hörspiel – es ist die Folge 18 der »Classics«-Reihe – noch ein relativ junger Inspektor ist, erhält den Auftrag, sich um diesen Fall zu kümmern. Er ermittelt, er schlägt sich mit einem Junkie-Mädchen herum, er kämpft sich durch ein vergammeltes Haus und zuletzt gibt es das Finale in einem Zug. Dabei kommt eine Wasserspritzpistole zum Einsatz ... und das ist nicht einmal witzig gemeint, weil es die ideale Möglichkeit ist, die Unsichtbaren zum Vorschein zu bringen.
Am Ende gewinnt das Gute, und alle Bösewichte sitzen hinter Schloss und Riegel oder sind sogar tot. Der Fall also konnte gelöst werden, ohne dass Sinclair sein Kreuz oder anderen Magie-Kram einsetzen musste.
Warum hat mir dieses Hörspiel jetzt gefallen, obwohl die Geschichte an sich reichlich absurd war? Weil es spannend erzählt war ... Es ist wie ein Krimi erzählt, und die Ereignisse bauen logisch aufeinander auf; die Bösewichte sind keine Monster, sondern relativ normale Mörder, die schnell ausgeschaltet werden können.
Anders gesagt: Das war ein »John Sinclair«-Hörspiel ohne Monster, und damit hat es mir tatsächlich auch Spaß gemacht. (Die Romane kann ich übrigens nach wie vor nicht lesen, da komme ich nicht über die erste Seite hinaus – die Hörspiele sind cool.)
Dazu kommen die üblichen Pluspunkte, die für Produktionen aus dem Hause Zaubermond stehen: tolle Geräusche, sehr gute Sprecher, eine knallig geführte Regie, bei der einem einfach nicht langweilig wird. Sehr cool!
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