Wolfenbüttel gab sich echt Mühe, dass der Abschied von der Stadt sehr gemischt ausfiel. Am Morgen, während wir mit den Autorinnen und Autoren im Seminar noch arbeiteten, fing es auf einmal an, wie blöd zu schneien. Der Winter brach in Sekundenschnelle über die Stadt herein, es wurde kühl und unangenehm.
Kurz darauf kam die Sonne wieder heraus, alles wirkte hell und freundlich. Wenngleich es nicht warm wurde, sondern sehr kühl blieb, herrschte auf einmal eine ganz andere Stimmung in der Stadt. Das fühlte sich in den trockenen Seminarräumen sehr angenehm an.
Beim späteren Spaziergang durch die Stadt wirkte Wolfenbüttel sehr ruhig, wie im Halbschlaf. Das seit Jahren leerstehende Kaufhaus in der Fußgängerzone sah noch toter aus als sonst. Der Weihnachtsmarkt schien aufgebaut zu sein, aber noch darauf zu warten, dass ihn jemand wachküsste.
Einige Teilnehmer hatten in der Schlussrunde des Seminars davon gesprochen, dass sie gern noch einen Tag »drangehängt« hätten. So ging es mir auch: Ich hatte genügend Impulse für meine eigene Schreiberei in mich aufgesaugt und hätte diese am liebsten sofort in eigene Texte umgesetzt. Vielleicht schaffe ich das irgendwann einmal ...
Ich fand es auch echt schade, dass ich von Wolfenbüttel so wenig gesehen habe. für jemand wie mich, der aus einer Stadt kommt, die nur eine künstlich geschaffene Stadtmitte hat, lösen Fachwerkhäuser und enge Gassen ein Urlaubsgefühl aus.
AntwortenLöschenAuf der Rückfahrt sind wir dann auch in das Schneetreiben geraten. Wie überraschend so ein Winter Ende November doch kommen kann.
Ich habe für die Rückfahrt neun statt der geplanten sieben Stunden gebraucht. Was aber nicht am Wetter sondern daran lag, dass sich der Zug verfahren hat. Ohne Scheiß!
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