Ich bekam eine von hundert handbearbeiteten Platten ab, deren Vinylscheiben in grüngelber Farbe glitzern. Damit habe ich ein echtes Schmuckstück für die Sammlung, das ich dadurch entwertete, indem ich es mittlerweile x-mal anhörte. Was die Brasilianer und die Schweizer hier nämlich machen, ist ziemlich klasse.
Überyou, die es vor allem live ordentlich krachen lassen, gehen diesmal in eine Richtung, de manche Bands aus den USA schon vor Jahren eingeschlagen haben: Der rauhe Gesang ist geblieben, die Musik ist immer noch Punkrock, aber man pendelt leicht in eine Folk-Richtung, ist damit weg vom knalligen Hardcore. Dabei bleiben die zwei Stücke stets melodiös und schmissig – gelungen sind sie allemal.
Ebenfalls zu fünft sind Nunca Inferno, die aus dem Süden von Brasilien stammen und in portugiesischer Sprache singen. Ihr Hardcore-Punk ist ebenfalls melodisch, mit rauhem Gesang, die Stücke haben zudem einige gelungene Breaks. Textlich bleibt man eher gesellschaftskritisch, ohne Parolen zu brüllen; es geht eher um die eigene Rolle eines Individuums zwischen richtig und falsch. Nachdenklicher Punk also, ohne dass er weinerlich klänge.
Gute Split!
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