27 Mai 2015

Tanith Lee war ein Idol

Auch wenn man persönlich nie mit ihnen zu tun hatte, trifft einen der Tod mancher Personen doch sehr. Das ist bei mir mit Tanith Lee so. Als ich gestern las, dass die Schriftstellerin dieser Tage gestorben ist, war ich für einen Moment schockiert, dann traurig. Dabei ist es gut zwanzig Jahre her, seit ich zum letzten Mal einen Roman von ihr gelesen habe.

Mit ihren Fantasy-Romanen hat Tanith Lee in meiner frühen Leser-Sozialisation einen großen Einfluss auf mich gehabt. Der erste Roman von ihr, den ich las, war »Vazkor«. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich ihn in der Buchhandlung im EKZ bei Gaggenau kaufte, wie ich ihn schon im Auto las, wie er mich in den Tagen danach fesselte.

Danach wollte ich alles von dieser Autorin lesen. Anfangs der 80er-Jahre wurden viele Romane von ihr in deutscher Sprache veröffentlicht; sie kamen bei Bastei und bei Heyne heraus. Sie waren mal träumerisch, mal knallig, mal märchenhaft, mal eher »Sword & Sorcery«. Und sie eröffneten mir phantastische Welten ohne Zahl, die ich heute noch in meinem Gedächtnis habe.

Tanith Lee war Jahrgang 1947 – viel zu jung, um im Jahr 2015 bereits zu sterben. Sie erhielt in ihrer Laufbahn als Autorin alle möglichen Preise, und auch wenn es in letzter Zeit ein wenig ruhig um sie geworden ist, hatte sie ihren Platz in der Liste der sehr guten Autoren immer sicher.

Es ist traurig, von ihr keine weiteren Romane mehr lesen zu können. Vielleicht sollte ich »Vazkor« mal wieder aus dem Regal fischen (und dann die anderen zwei Bände der Trilogie ebenfalls), um die Erinnerungen aufzufrischen.

1 Kommentar:

  1. Hier der direkte Link zum Nachruf auf der Seite von Tor Books:
    http://www.tor.com/2015/05/26/tanith-lee-in-remembrance/

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