Wenn es ein Thema gibt, mit dem man in Deutschland immer noch provozieren kann, so ist es das Dritte Reich mit allem Drum und Dran. Das war mir schon in meiner Jugend bekannt, als ich gelegentlich mit Themen und Mitteln provozierte, die mir nach einigen Jahrzehnten sehr peinlich sind. Meine große Hoffnung dabei ist stets, dass sich außer mir hoffentlich niemand an gewisse Peinlichkeiten erinnert.
Über eine solche Provokation schrieb ich eine Kurzgeschichte, an der ich – obwohl sie keine 10.000 Anschläge lang ist – recht lange herum dokterte. Sie ist für die Anthologie mit Punkrock-Geschichten gedacht, an der ich immer wieder arbeite und die hoffentlich irgendwann auch erscheinen wird.
Tatsächlich ist eine Kurzgeschichte entstanden, die einen biografischen Kern hat, diesen aber sehr weit ausdehnt. Die geschilderten Geschehnisse haben so – in der geschilderten Zuspitzung – nie stattgefunden. Trotzdem weiß ich, dass viele Leser glauben werden, dass das eine Eins-zu-Eins-Geschichte ist, die einen durchaus kritischen Schwank aus meiner Jugend präsentiert.
Mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob ich die Geschichte »Klare Statements« wirklich für das Buch verwenden soll. Sie gefällt mir, aber sie wird durchaus dazu verleiten, sie völlig falsch zu verstehen. Mal schauen, ob die Feigheit gewinnt – oder nicht ...
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