Auch wenn der Artikel schon seit einem Monat erschienen ist, finde ich die darin formulierten Inhalte immer noch bemerkenswert. Bastei-Lübbe – derzeit auf Platz 16 in der Hitliste der »100 größten deutschsprachigen Verlage – möchte im digitalen Geschäft weiter ordentlich Gas geben.
Man habe, so formulierte es die Fachzeitschrift »buchreport.magazin« in ihrer Ausgabe vom April 2015 »die weltweit rund 3,6 Mrd Mobile-Web-Nutzer im Blick«, also jene Leute, die sich ständig mit ihren Smartphones und Tablets in digitalen Welten bewegen. Vor allem die Firma Beam-E-Books, die von Lübbe im Herbst 2014 gekauft worden ist, soll hier der Dreh- und Angelpunkt werden.
In den Jahren 2016 bis 2020 soll Beam, »schrittweise als globaler Streaming-Player etablieren«, schreibt das Fachmagazin in streckenweise seltsamem Denglisch. Dabei setze Lübbe vor allem auf die »Idee, sich dabei ganz auf massenkompatible Serieninhalte zu konzentrieren«.
Das gehöre für Lübbe gewissermaßen zur »Genstruktur«, weil man schließlich große Erfolge mit Serien wie »Jerry Cotton« und »John Sinclair« feiere. Dass es sich dabei nicht um Serien mit Fortsetzungscharakter handelt, scheint den Journalisten der Fachzeitschrift entgangen zu sein.
Das schadet den Expansionsgedanken der Firma nicht. Man möchte in verschiedenen Ländern seinen »Markteintritt« erreichen, man möchte für Beam eine Flatrate einführen. In Deutschland soll diese dann 4,99 Euro pro Monat kosten. Und bis 2020 wolle man 24 Millionen Nutzer haben, mit denen man »einen dreistelligen Umsatz in Millionenhöhe« erreichen wolle.
Ob und wie das klappt, ist sicher spannend. Der Lübbe-Vorstandsvorsitzende hat auf jeden Fall eine wichtige Idee. Man wünsche sich »Serien von Spitzenschreibern«, und diese sollten ihre Serien »exklusiv und für einen begrenzten Zeitraum exklusiv für Beam« schreiben.
Ob die dann auch ein exklusives Spitzenhonorar erhalten?
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