27 Januar 2015

Kollateralschaden aus München

Seit einigen Tagen läuft bei mir morgens nach dem Aufstehen eine Platte, zu der ich anfangs keinen sonderlich guten Zugang erhalten habe. Gemeint ist die Platte »Stöbern« der Band Kollateralschaden aus München, die bereits 2011 erschienen ist – im Sommer 2014 hat die Band eine EP nachgelegt, die ich allerdings noch nicht gehört habe.

Musikalisch macht die Band das, was man früher als »Deutschpunk mit Anspruch« bezeichnet hätte, das man heute vielleicht auch als »Emopunk« bezeichnen könnte: recht typischer Punkrock-Sound mit Melodien, die durchaus mal sperrig sind, mit knackendem Schlagzeug und einer immer wieder »auflodernden« Gitarre, dazu die eigenständige und auffällige Stimme des Sängers. Das ist kein typischer Pogo-Sound, es sind keine Stücke, die einen sofort zum Mitsingen auffordern, sondern das ist Punk, der ein wenig komplexer daher kommt.

Die Texte unterstreichen das: »im gefängnis des eigenen körpers / auf die gitterstäbe an den fenstern beschränkt« – das hat schon fast etwas von anspruchsvoller deutscher Lyrik: »alles was die phantasie schon im keim erstickt / ein mensch braucht hilfe um sich aus dem leben zu befreien« klingt nach dem Weltschmerz der frühen 80er-Jahre.

Weder die Texte noch die Musik sind heulsusig, das wird alles auf den Punkt gebracht und ist klar formuliert und instrumentiert. Und nach dem dritten Anhören entfaltet die Langspielplatte immer stärker ihren Reiz – sehr gut und sehr intensiv.

1 Kommentar:

  1. Hier gibt es den direkten Link zur Bandcamp-Seite von KOLLATERALSCHADEN; dort gibt es die Platte auch zum Anhören und kaufen:

    http://kollateralschaden.bandcamp.com/album/st-bern

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