Zu den ersten Punkrock-Bands aus Brasilien, die ich hörte, zählten die Desordeiros. Ihre erste Platte, schlicht mit »do Brasil« betitelt, kam bereits 1987 heraus und wurde auch in Deutschland über diverse Händler angeboten. Die Platte ist recht schlicht gestaltet; inklusive eines Totenschädels mit Irokesenhaarschnitt auf der Rückseite.
Immerhin gibt es ein Textblatt – weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund –, das allerdings in portugiesisch gehalten ist. Dafür zeigt es die Fotos: vier junge Männer, die recht harmlos aussehen und ein bisschen trotzig in die Welt schauen.
Entsprechend ist die Musik: Die Band war zu der Zeit eindeutig vom rüpelig-chaotischen England-Punk der frühen 80er-Jahre beeinflusst. Die rauhe Stimme des Sängers treibt die Stücke nach vorne, das Schlagzeug und der Bass poltern die ganze Zeit vor sich hin, die Gitarre sägt und rutscht ganz selten ins Metallische.
Das knallt und scheppert, dass es eine wahre Freude ist; die Melodien sind schlicht und gerade raus. Die Desordeiros waren keine Freunde des munter-melodischen Sounds, bei ihnen klingt Punk einfach aggressiv und angriffslustig. Die Platte lässt sich auch heute noch sehr gut anhören, sie überzeugt durch ihren einfachen Charakter.
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