Während in mitteleuropäischen Breitengraden der fiese Regenherbst hereingebrochen ist, zeigt die Zeitschrift »Federwelt« auf dem Titelbild ihrer Ausgabe 107 immer noch eine sommerliche Impression: diverse Sonnenschirme, ein Badesee und diverse Menschen in sehr leichter Bekleidung. Manchmal ist es schon blöd, dass ich Zeitschriften nicht gleich lese, sondern erst peu à peu dazu komme – da krieg' ich dann schon vom Angucken des Titelbildes ein schlechtes Gefühl.
Glücklicherweise ist der von Anke Gasch zusammengestellte Inhalt von positiver Natur. Wie immer gibt die »Zeitschrift für Autorinnen und Autoren« allerlei wichtige Hinweise für das tägliche Schreiben von Texten sowie die eigene Vermarktung. Wobei ich Text über »Schreibspaziergänge«, die sich auf den Satz »Autoren, geht auch mal vor die Tür!« reduzieren ließen, vernachlässigbar finde.
Spannender sind eher Texte, in denen eine Autorin beispielsweise über die richtige Erzählperspektive schreibt: »Ich oder Sie? Er oder Ich?« Ebenso sinnvoll finde ich Artikel, in denen Tipps fürs Selbstlektorieren gegeben werden, oder die »Textküche«, in er diesmal gezeigt wird, wie man »richtig« mit Adjektiven und Adverbien »würzt«.
Schade finde ich, dass offenbar die Texte von Autorinnen und Autoren fehlen. Früher enthielt die Zeitschrift gelegentlich kurze Geschichten und Gedichte – das gefiel mir nie komplett, war aber stets interessant. Aber die neue Richtung der »Federwelt« gefällt mir trotzdem, und ich kann das 68 Seiten umfassende und reichhaltig illustrierte Heft jedem empfehlen.
(Mittlerweile ist die Nummer 108 auch schon erschienen; die Lektüre habe ich allerdings bisher nicht begonnen. So lange sollte sich jeder Mensch, der gerne schreibt, zumindest mal Gedanken über ein »Federwelt«-Abonnement machen. Weitere Informationen dazu gibt's auf der Internet-Seite.)
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