Dass ich die Gruselromanserie »John Sinclair« zwar grundsätzlich toll finde – weil es sie schon so lange gibt –, rein inhaltlich aber nicht so viel mit ihr anfangen kann, habe ich schon oft genug erzählt. Dass ich gleichzeitig die dazu gehörenden Hörspiele mag, habe ich ebenfalls häufig ausgeplaudert; vor allem seit die Zaubermond-Mannschaft sie im Auftrag von Lübbe-Audio produziert, gefallen sie mir sehr gut.
Das zeigt sich auch bei der Folge 14 der »Classics«-Reihe, die den schönen Titel »Dämonos« trägt. Im Original war das ein Roman in der Serie »Gespenster-Krimi«, der im Sommer 1974 als Heftroman in den Handel kam – also vor ziemlich genau vierzig Jahren. Entsprechend schlicht gestrickt ist die eigentliche Geschichte; so waren Gruselhefte damals ...
Es geht um uralte Hinterlassenschaften aus dem alten Babylon, die im London von heute dazu führen, dass Menschen umgebracht und ihre Augen gestohlen werden. Mörder mit Krummdolchen treiben ihr Unwesen, und John Sinclair ist im Auftrag von Scotland Yard hinter den fiesen Killern her. Ganz nebenbei muss er auch noch versuchen, eine junge Frau zu retten und das mysteriöse Kreuz wiederzubeschaffen, das ihm gehört und um das sich viele Geheimnisse ranken.
Gerade die Rahmengeschichte mit dem Kreuz finde ich gut; sie sorgt dafür, dass die »John Sinclair«-Hörspiele einen zusammenhängenden Charakter erhalten, den es sonst bei der Serie kaum gibt. Die Geschichte selbst ist rustikal, wie schon erwähnt. Man muss als Leser eben schlucken, dass der altbabylonische Gott Baal auch heute noch eine Rolle spielt.
Ansonsten aber wabert der Nebel über einen Friedhof, eine Kirchenuhr schlägt dröhnend, es gibt Zeremonien in einem Mausoleum, es wird geschossen und gebrüllt und gekreischt. Die Effekte und Geräusche sind gut eingesetzt, so dass man als Zuhörer irgendwann vergisst, auf die Feinheiten der eher kruden Geschichte zu achten. Und dann macht »Dämonos« richtig Spaß.
Klar: Ich habe mich nicht ernsthaft gegruselt. Aber die Geschichte funktionierte und unterhielt mich prächtig. Na also!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Leider ist es auch in diesem Blog nötig geworden, Kommentare vorher zu »filtern« und sie erst danach freizuschalten. Ich bedauere das sehr, möchte diese »Sicherungsfunktion« aber beibehalten. Dieser Blog soll keinen Menschen für Beleidigungen und anderes zur Verfügung stehen, die im Zweifelsfall tagelang online sein könnten.
Bitte habt dafür Verständnis - und nötigenfalls auch mal 24 Stunden oder länger Geduld.