Als der Film »Drive« im Jahr 2012 in die deutschsprachigen Kinos kam, verpasste ich ihn. Mittlerweile habe ich ihn auf einer DVD angeguckt und war völlig begeistert – hier nur einige Impressionen dazu.
Hauptperson des amerikanischen Thrillers ist Ryan Gosling, der sich in jüngster Zeit zu einem der neuen Stars des internationalen Kinos entwickelt hat. »Drive« selbst wurde von einem dänischen Filmemacher umgesetzt und ist tatsächlich eine Literaturverfilmung. In seiner unterkühlten Art, in der Gewalt geradezu explodiert, wirkt der Film auch sehr künstlerisch, und das meine ich hier positiv.
Es geht um einen Fahrer – also einen Driver –, der in Los Angeles sein Geld als Stuntman und Automechaniker verdient. Der schweigsame junge Mann, der absolut harmlos wirkt, hat ein »zweites Leben«: Nachts bietet er seine Dienst als Fluchtfahrer an, ist also bei Einbrüchen und Überfällen dabei und sorgt dafür, dass die Täter nie geschnappt werden.
Dann aber lässt er sich mit den falschen Leuten ein, gleichzeitig verliebt er sich in die Frau eines inhaftierten Gangsters. Es entwickelt sich eine Abfolge von weiterführenden Problemen – am Ende sind eine Reihe von Leuten tot. Das klingt jetzt oberflächlich, wird aber in diesem Film richtig klasse präsentiert.
Die Gewalt ist realitätsnah und derb zugleich; Menschen werden erstochen und erschossen. Oftmals aber werden die gewalttätigen Auseinandersetzungen künstlerisch gebrochen; eine Messerstecherei wird also nicht direkt gezeigt, sondern nur über die Schatten der Kämpfenden.
Beleuchtung, Musik und andere Effekte sind in dem Streifen kein Selbstzweck, sondern haben stets ihre Bedeutung und werden sinnvoll eingesetzt. Wenn der »Held« allein in seinem Wagen sitzt und durch die Nacht fährt, wirkt das sehr stilisiert – als ob es darum ginge, den endlosen Straßen von Los Angeles ein Denkmal zu setzen.
(Viele Szenen spielen übrigens beim Echo Park um die Ecke. Dort war ich sogar mal auf einem Punk-Konzert. Aber ich erkannte natürlich nichts wieder ...)
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