16 Juni 2014

Peter und der Punk

Wer den Namen Peter Tauber noch nicht gehört hat, braucht sich nicht zu grämen. Der Mann ist Generalsekretär der Christlich-Demokratischen Union, ist in dem Haufen also unter anderem zuständig dafür, die politischen Gegner anzugiften. Der Politiker stammt aus Frankfurt, wird im Sommer 2014 erst vierzig Jahre alt und macht einen »lockeren« Eindruck.

Kein Wunder. Der Mann war mal Punk. Zumindest erzählt er es in jedem zweiten Interview. Seine Band habe Papst hört Punk geheißen, er habe gefärbte Haare und zerfetzte Klamotten gehabt. Darauf ist der Mann richtig stolz.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich das einschätzen soll. Möglicherweise stimmt das ganze ja – vor 25 Jahren war Deutschpunk in seiner Funpunk-Ausrichtung auf einem erbärmlichen Tiefpunkt angekommen. Wenn er da mit 15 Jahren die Abstürzenden Brieftauben hörte, war das kein Widerspruch zu einer Mitgliedschaft in der Jungen Union.

Vieles von dem, was an Punkmusik verbreitet wird, hat mit dem, was ich als Punk betrachte, sowieso nichts zu tun: zu weichgespült, zu jungunionistisch oder sozialdemokratisch. Das gab's aber auch schon in den 80er-Jahren; von daher darf sich niemand wundern.

Trotzdem ist auffällig, wie oft diese angebliche Punkrock-Vergangenheit in der Biografie und in Interviews erwähnt wird. Will die CDU damit »cool« wirken? Als Widerspruch zur »Verbotspartei«, also den Grünen? Als Gegenstück zu den sozialdemokratischen Lehrern und Beamten, den Gelehrten, den sogenannten?

1 Kommentar:

  1. Hallo
    Ich finde es immer etwas seltsam, wenn Leute einer angeblichen konservativen Partei, mit so etwas auf Cool machen.

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