Die Spaltung in Punk und Hardcore hat der Szene hierzulande in den späten 80er-Jahren geschadet – auch wenn es damals nachvollziehbar war. Ab den 90er-Jahren veränderte sich das: Bands, die musikalisch eindeutig Hardcore spielten, wurden eher im Punk-Kontext verortet und andersrum.
Eine Hardcore-Band, die eindeutig zu ihren Punk-Wurzeln stand, kam aus Langenfeld und anderen Kleinstädten in Nordrhein-Westfalen. Die vier normal aussehenden Typen gründeten 1997 die Band Landscape, die schnellen Hardcore spielten. Auf eine Bekenner-Attitüde verzichteten sie, obwohl sie im wirklichen Leben als Veganer unterwegs waren.
Die Texte waren in englischer und deutscher Sprache, sprachen durchaus politische Themen an, verzichteten aber auf Parolen. Wer es genauer haben wollte, bekam in der Langspielplatte »Positive Punk Power« – die 2000 aufgenommen und dann bei Scene Police in Bonn veröffentlicht wurde – ein Textheft in englischer und deutscher Sprache, das über Anarchismus, Medien und andere Themen informierte, vor allem über die Sicht der Bandmitglieder.
Und musikalisch? Große Klasse: Die Band lieferte knalligen Hardcore-Punk, immer auf den Punkt gebracht, energisch und mit einem tüchtigen Schuss Melodie. Zehn Jahre zuvor hätte man das wahrscheinlich als »youth crew sound« bezeichnet; ich fand's klasse. Das kann man auch locker zehn oder zwanzig Jahre danach noch anhören – ein zeitloser Sound!
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