Ein Spaziergang vom Hotel zur Messe erfrischt, der Tag kann anfangen. Buchmessen haben für mich seit Jahren den Charakter von großen Freundschafts- und Bekanntheitstreffen – das ist wahrscheinlich normal, weil man irgendwann einfach Dutzende von Menschen kennt. Ich plaudere mit Autoren über deren Projekte und unsere gemeinsame Zusammenarbeit, und gestern abend sprach ich sogar mit einem Literaturagenten über ein höchst eigenes Projekt.
Gleichzeitig ist so eine Messe eine Blase; man kriegt die Außenwelt nur durch einen Filter mit. Gestern ging die Meldung durch die Halle, dass ein gewisser bayrischer Wurstfabrikant zu einer Haftstrafe verurteilt worden ist – ansonsten sind echte Nachrichten Mangelware.
Und wenn man sich in einer Halle befindet, die von Phantastik-Verlagen und ihren Fans geprägt ist, bekommt man auch nicht viel von den seriösen Preisen, den Preisträgern und dem ultraseriösen Feuilleton mit: Die Hochliteratur scheint weit weg zu sein, hier herrschen Fans vor. Ich mag das, und so verbringe ich jede Pause damit, mit Verlagskollegen und Autoren zu plaudern.
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