Der Regen tröpfelte auf Sachsenhausen herab, das Kopfsteinpflaster glänzte im Schein der Lampen; nur wenige Passanten waren unterwegs. Ich hatte an diesem Donnerstag abend das Bedürfnis, mich zu bewegen, und eilte durch die Seitenstraßen unweit unseres Messehotels. Der Kapuzenpulli durchnässte langsam, einen Regenschirm besaß ich nicht, und meine Stoffturnschuhe sogen sich mit Feuchtigkeit voll.
Recht spontan entschloss ich mich, einen Schnellimbiss aufzusuchen: Ich hatte Hunger, und der Nieselregen nervte. Ich landete in der Food-Galaxy, wo ich der einzige Gast war. Was mich normalerweise eher abgeschreckt hatte, fand ich an dem Abend angebracht, ich wollte meine Ruhe, hatte keine Lust auf ausufernde Gespräche und starrte lieber in die Zeitung, die ich mitgebracht hatte.
Das Essen war erstaunlich gut. Ich futterte ein indisches Pilzgericht, das mir schmeckte. Dazu reichte man mir ein Pils, das passenderweise in einem Weizenbierglas serviert wurde; der Stilbruch störte nicht. Der Spaß war preiswert, alles war in Ordnung, und als ich wieder in die Nacht von Sachsenhausen hinaustrat, hatte bereits der Regen aufgehört.
So verbrachte ich meinen Donnerstag. Nicht spannend, ganz und gar nicht, eher eine Spur von langweilig. Aber mir war danach, und die Vorstellung, zu cooler Clubmusik auf einer Verlagsparty herumzustehen, bescherte mir kein wohliges Seufzen ...
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