11 April 2013

Der Platz vor dem Fischmarkt


Erinnerung an den Venedig-Trip im April 2012

Zwischen unserer Wohnung und dem großen Fisch- und Gemüsemarkt, der sich direkt vor der Rialtobrücke erstreckte, liegt ein schöner Platz. Er wirkt großzügig zwischen den alten Bürgerhäusern, man ist mit wenigen Schritten am Kanal, und überall laden kleine Geschäfte dazu ein, das Geld auszugeben: eine Bäckerei, ein Käse- und Wurstverkäufer, Bars und Kneipen.

An diesem Vormittag schien die Sonne und verdampfte mit Wucht die Reste des Regens, der sich in der Nacht über Venedig ergossen hatte. Der Platz war voller Menschen, von denen die meisten wie Einheimische wirkten; es wurde italienisch mit einem Akzent gesprochen, den ich nicht verstand.

Mitten auf dem Platz hatte ein Mann einen winzigen Stand aufgebaut. Er verkaufte frittierte Tintenfische, die man direkt neben ihm auf Holzbänken verspeisen konnte. Von einem Restaurant aus konnte man sich mit Getränken versorgen und dazu setzen.

Wir kauften Brot und Käse, dann besorgen wir uns Kaffee und setzten uns auf eine Bank. Die Sonne schien, rings um uns brodelte das Leben. Kinder spielten zwischen den Beinen der Erwachsenen, blonde Italienerinnen schoben sich große Sonnenbrillen aufs Haar, Männer tranken Weißwein im Stehen.

Lebte ich in dieser Stadt, wäre das mein Stammplatz. Zumindest immer an einem sonnigen Vormittag am Wochenende, wenn die Cafés und Geschäfte offen haben.

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