Mit einem Kugelschreiber verdirbt man sich die saubere Schreibschrift. Das wurde mir als Schüler in der ersten Hälfte der 80er-Jahre beigebracht. Schaue ich mir manche Manuskripte aus dieser Zeit an, leuchtet mir das sofort ein. Ein schönes Beispiel ist ein Manuskript, das ich am 27. Februar 1985 auf kariertem A4-Papier angefangenn hatte.
Der Titel lautet »Die, die immer freundlich lächelt«, und ich nannte das Ding im Untertitel »ein Märchen aus der Inselwelt«. In der Rohfassung, die wahrscheinlich während eines langweiligen Abends in der Bundeswehr-Kaserne in Bruchsal entstand, umfasst der Text exakt drei A4-Seiten, eng beschrieben in einer krakeligen Schrift.
Später tippte ich die Geschichte mit der Schreibmaschine ab, noch später schrieb ich sie erneut ab, um sie als Computerdatei zu haben. Dabei wurde sie exakt vier Manuskriptseiten lang. Ob sie einmal in einem Fanzine veröffentlicht worden ist, kann ich aus der Erinnerung heraus gar nicht mehr sagen.
Um was geht's eigentlich? Es geht um eine Hexe der positiven Art. Sie lächelt immer, sie ist immer freundlich, sie beeinflusst sogar die Steine und die Gewässer. Aber ein Reiterführer hat ein Problem mit der Hexe, es kommt zum Konflikt, und er jagt sie. Selbstverständlich kommt es nach vielem Hin und Her sogar zu einer Liebesgeschichte, und die beiden werden ein Paar.
Ich schrieb damals ein Märchen, zumindest hielt ich es dafür. Ich versuchte mich an einem »lyrischen Stil«, verzichtete auf viele Dialoge und dergleichen und war hinterher sehr stolz auf die Kurzgeschichte. In der Version, die ich hinterher abtippte, änderte ich das Ende der Geschichte zudem komplett ab – der ursprüngliche Schluss hatte mir überhaupt nicht gefallen.
Was bleibt, ist eine Story, der man anmerkt, dass sie als Experiment gedacht war. Und eine Reihe handschriftlicher Notizen, die ich fast schon amüsant finde.
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