Die Mixtur aus Blues und Punk liegt eigentlich schon immer nahe, und man muss sich wundern, dass nicht schon früher Musiker auf den Gedanken verfallen sind, die beiden Stilrichtungen zu vereinigen. Blues kam aus den Armenvierteln der Schwarzen, war gewissermaßen die »Musik von unten«; zumindest in den frühen Jahren galt für Punk dasselbe.
Letztlich ist es vor allem Jon Spencer, der seit 1990 aus New York mit seinem räudigen Sound seine Mixtur aus Blues und Punk und anderen Stilrichtungen über die Welt bolzt. Die neue Platte heißt »Meat And Bone«, was kein sehr vegetarierfreundlicher Titel ist, und sie ist richtig gut geworden – sie achtjährige Pause hat der Jon Spencer Blues Explosion offenbar nicht geschadet.
Mal rattert die Band ihre Stücke schnell und fast punkig hinaus, dann schleppt sie sich durch die Songs, als müsste sie eine Pause einlegen, bevor der nächste Gang auf den Baumwollfeldern ansteht. Der Gesang ist eindrucksvoll, die Instrumentierung wuchtig und packend zugleich.
Das ist nicht unbedingt eine Hit-Platte, aber eine Platte, die immer stärker ins Ohr geht. Jeden Tag wollte ich die Blues Explosion nicht hören – aber die gebotene Mixtur ist eindrucksvoll und mitreißend, abwechslungsreich und hart zugleich. Punk ohne Geschwindigkeit gewissermaßen – eine coole Sache!
Muss ich mal reinhören!
AntwortenLöschenTommi