Bekannt wurde Maurice Tillieux durch die wunderbaren »Jeff Jordan«-Geschichten: Comic-Krimis in den fünfziger und sechziger Jahren, die es jetzt in einer gelungenen Gesamtausgabe gibt. Weniger bekannt ist er hierzulande als Zeichner von einseitigen Kürzestgeschichten geworden, in denen der Junggeselle Cäsar die Hauptrolle spielt.
Als fettes Buch – mehr als 350 Seiten in einem schönen Hardcover – präsentiert sich jetzt eine »Cäsar«-Gesamtausgabe, die recht neu bei Ehapa erschienen ist. Ich habe sie über Wochen und Monate hinweg gelesen, immer mal wieder zwei, drei Seiten, und ich habe mich dabei gut amüsiert.
Cäsar und seine Widersacher – das ist ein Thema, aus dem Tillieux zahlreiche Gags entwickeln konnte. Ärger mit der Polizei, Ärger mit dem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft, Ärger mit der Haushälterin und dem schlechten Wetter: Der gute Junggeselle tappt von einem Problem in das andere.
Man merkt den Geschichten an, dass sie alt sind, dass sie aus den 60er-Jahren stammen. Ein Junggeselle verhält sich heute anders, er benötigt keine Putzfrau, und dadurch wirken viele Gags heute altmodisch. Ich mag sie trotzdem, denn gerade diese altmodische Art macht den Charme dieser Geschichten aus.
Diese Gesamtausgabe wird nie ein Comic-Bestseller werden, aber in meinem Schrank wird sie einen schönen Platz erhalten. Und ich bin sicher, dass ich eher mal wieder einen »Cäsar«-Einseiter lesen werde als einen der anspruchsvollen Graphic-Novels der vergangenen Jahre ...
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