Rückblick auf den Piemont-Trip im August 2012
Wir hatten den Spaziergang über die zwei Dutzend Kapellen des Heiligen Berges von Crea hinter uns gebracht. Jetzt wollten wir uns – wenn wir schon mal da waren – auch die eigentliche Kirche anschauen. Es handelte sich schließlich um einen streng katholischen Wallfahrtsort, und die Frömmigkeit italienischer Katholiken war mir immer wieder eine besondere Beachtung wert.
Was uns in dieser Kirche erwartete, hatte ich so aber noch nie gesehen: In einem Gang, der parallel zum eigentlichen Kirchenschiff verlief, also quasi zur Sakristei, der aber offen zugänglich war. Der Gang war schmal und lang, und seine Wände waren von oben bis unten mit Bildern bedeckt.
Und diese Bilder hatten es in sich: Sie zeigten Menschen, wie sie starben. Sie waren gemalt oder gestickt, teilweise waren es sogar Fotografien – aber es waren immer Todesdarstellungen, häufig in einer sehr realistischen Anmutung.
Männer, die von Autos überfahren wurden. Eine Frau, die von einem Schrank erschlagen wurde. Ein Mann, den ein Weinfass zerquetschte. Eine Frau, die an einer Krankheit sterben musste. Darstellungen kriegerischer Tode und durch ein Erdbeben.
Dutzende von Bilder, die Dutzende von sterbenden Menschen zeigten: Es war eine makabre Ansammlung, die mich beeindruckte. Alle Bilder waren mit dem Sterbedatum versehen, alle Bilder trugen einen Hinweis auf die Jungfrau Maria oder irgendwelche Heiligen.
Wir verbrachten recht viel Zeit in dem schmalen Gang und schauten uns viele der Bilder an. Und als wir die kühle Kirche verließen, um hinauszutreten in die nachmittägliche Hitze des Piemont, waren wir gebührend beeindruckt.
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