Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
16 September 2012
Schwein gehabt im Ostpark
Das Gelände in Karlsruhe, an dem über hundert Jahre lang Tiere massakriert worden sind, entwickelt sich immer mehr zu einem »Kreativpark«; es könnte die erste Idee der Karlsruher Stadtführung sein, aus der etwas Sinnvolles wird. Nicht weil sich die Stadt beteiligt, sondern weil sie sich größtenteils heraushält. Und so gab es am Samstag abend die Veranstaltung »Schwein gehabt«, zu der ich mit dem Rad pilgerte.
In allen möglichen Gebäuden gab es Kunstausstellungen oder eine Filmnacht, Bands spielten auf dem Gelände, Fressstände waren aufgebaut, und in den Musik-Clubs gab's Konzerte. Das alles für sieben Euro. Nur stellte ich nach einem Spaziergang fest, dass ich dann doch bei der »Alten Hackerei« landete, um dort dann Stunden mit viel Bier und Krachmusik zu verbringen.
Ich versuchte es immerhin, mir im »Substage« die Monsters Of Liedermaching anzugucken. Die Band ist derzeit sehr beliebt, der Laden war auch gut gefüllt, und viele Leute konnten die Lieder mitsingen. Ich fand die sechs Typen auf der Bühne, die auf Stühlen saßen und Lieder über »Salamander-Vorhaut« und andere Themen zum besten gaben, aber ziemlich grausig und verschwand bald wieder.
Bei der »Alten Hackerei« stand der Karaoke-Bus aus der Schweiz, der schon gelegentlich in Karlsruhe gesichtet wurde. Auf der Bühne wurde eifrig gesungen: zu Motörhead und den Sex Pistols genauso wie zu Abba oder Boney M., eine wunderbare Mischung, bei der es viel zu lachen und zu jubeln gab.
Gegen Mitternacht ging es in der Punkrock-Bar los: Die Gorilla Bierkids aus Bremen boten Live-Karaoke mit Live-Band. Wer wollte, konnte sich als Karaoke-Star zu Stücken von Slime, Black Flag oder auch Alice Cooper auf der Bühne austoben.
Ich konnte es mir verkneifen, mich auf der Bühne zu blamieren; wenn ich eines so richtig gar nicht kann, ist es singen. Aber es gab genug, die es wagten, und manche waren sogar richtig gut. Dazu die Band, die einen Kracher nach dem anderen in den Saal pfefferte; kein Wunder, dass die feuchtfröhliche Stimmung auch noch um drei Uhr nachts anhielt, als ich mich langsam, sehr langsam mit dem Rad auf den Heimweg machte ...
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