Ich war spät dran und wollte kurz vor Ladenschluss noch ein Brot bei der Supermarkt-Bäckerei kaufen. Schnell radelte ich durch die Nebenstraßen, bis ich den Markt erreichte; es war ein sehr warmer Abend, und die meisten Leute waren an diesem Juli-Wochentag in leichter Kleidung unterwegs.
So auch die Frau, die mir gleich ins Auge stach. Sie trug einen kurzen schwarzen Rock, hochhackige Schuhe und ein weißes Oberteil; die Haare waren am Hinterkopf zusammengesteckt, und die Oberarme sowie die Waden waren mit großen Tätowierungen geziert. Auf den ersten Blick fand ich sie cool. Sie hatte eine Bierflasche in der Hand.
Ich stellte mein Rad ab und ging an ihr vorbei in Richtung Bäckerei. Da drehte sie sich um und guckte mich an. »Was glotzt du so?«, fragte sie, obwohl ich in dem Augenblick überhaupt nicht in ihre Richtung schaute.
Ihr Gesicht war verquollen und schwammig, die Augen blickten unscharf. Sie sah aus, als ob sie schon seit dem frühen Morgen am Saufen sei, und sie wirkte vor allem, als ob sie daran keinen Spaß gehabt hätte.
Ich ging weiter, ohne sie zu beachten. Sie brabbelte etwas, während ich an ihr vorbeiging, und nahm einen großen Schluck Bier.
Nach meinem Einkauf ging ich wieder zu meinem Rad. Sie lehnte mittlerweile an einer Säule, die Flasche Bier locker in der Hand, das Gesicht zur Straße gerichtet. Als ich an ihr vorüberging, ignorierte sie mich.
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