Wir schafften es ins »Zel«, bevor der Regen einsetzte. Mein liebstes türkisches Restaurant in der Innenstadt von Karlsruhe hatte auch an diesem Abend lange offen und war ordentlich besetzt. Wir nahmen die freien Plätze im Freien und unter dem Vordach in Anspruch, bestellten unser ziemlich spätes Abendessen und warteten.
Während wir saßen und tranken und redeten und rauchten – nicht unbedingt jeder alles und vor allem nicht alles zur gleichen Zeit –, wurde der Regen stärker. Was vorher nur als leichter Nieselregen über die Stadt geweht wurde, entwickelte sich jetzt zu einem Platzregen mit Gewitter und Böen.
Blitze flackerten über der Stadt, Wetterleuchten ließ die Dächer der Häuser wie in einem grellen Licht erscheinen. Fasziniert sahen wir zu, rutschten immer näher an die Hauswand, um nicht zu viel Sprühregen abzubekommen, und beobachteten, wie sich die Situation auf der Straße entwickelte.
Menschen flüchteten vor dem Regen, leere Flaschen wurden über die Straße getrieben, ein Regenschirm schrappte über den Asphalt. Als unser Essen kam – ich hatte ein unglaublich leckeres »İmam bayıldı« mit dünnen Auberginen und kräftig gewürztem Gemüse –, fesselte uns das Unwetter die ganze Zeit.
Irgendwann blieben die Straßenbahnen schienen. Arbeiter mussten die Leitungen von heruntergefallenen Ästen befreien, dann rollte der Verkehr wieder. Es war einiges geboten auf der Kaiserstraße.
Wir beendeten unser Essen in größter Behaglichkeit. Die Bäuche waren mit leckeren Speisen gefüllt, die Getränke hatten geschmeckt. Und nachdem wir bezahlt hatten und aufbrechen wollten, hörte erfreulicherweise auch das Gewitter auf.
Als ob die ganze Show im Preis inbegriffen gewesen wäre ...
Klingt gut ...
AntwortenLöschen