Ist man in Leipzig auf der Buchmesse, trifft man seltsame Gestalten. Das ist seit Jahren ein ehernes Gesetz, und normalerweise bezieht es sich auf die Scharen von Cosplayern und Manga-Kids, die ich häufig witzig finde.
Diesmal war's anders. Ein junger Skinhead kam des Weges, er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Ian Stuart - Heroes Never Die". Kurz verschlug es mir die Sprache, dann war der junge Kamerad auch schon vorüber.
Ian Stuart war Sänger der Naziskin-Band Skrewdriver; er starb vor einigen Jahren. Offensichtlich ist es schick, mit T-Hemden rumzulaufen, auf denen dieser Sänger gewürdigt wird. (Sie werden legal über einen Internet-Versand verkauft; kann man leicht googeln, wer mag.)
Was hätte man da tun sollen? Hätte ich umdrehen und ihn mit körperlichem Zuspruch ermuntern sollen, sein T-Shirt gegen ein anderes Motiv auszutauschen? Sachdienliche Hinweise nimmt die örtliche Antifa entgegen.
Holla - das erste was mir einfaellt ist die Frage, was der Skinhead auf der Buchmesse macht? Als Leseratten sind die Kameraden ja nicht gerade verschrien.
AntwortenLöschenDie Sache mit dem koerperlichen Zuspruch klingt zunaechst mal naheliegend - uebrigens sehr nett formuliert. Ich denke allerdings, dass es nicht allzu viel bringt. Das waere das, was ich erwarten wuerde wenn ich mit so einem T-Shirt auf einer NPD-Tagung auftauche: http://www.angryyoungandpoor.com/store/pc/catalog/products/ts/boneheadt.jpg