Dass ich die Romane von Kinky Friedman mag, erzähle ich praktisch jedem, der nicht rechtzeitig auf dem Baum ist. Der aus Texas stammende jüdische Cowboy, der als Countrysänger, Krimiautor und Gouverneurskandidat eine schillernde Laufbahn hinter sich hat, verfasste insgesamt 17 Romane um ... ja, wie soll man das sagen? ... na ja, um sich selbst.
Als Held seiner Romane agiert der ehemalige Countrysänger Kinky Friedman, der als Detektiv in New York lebt. Und mit »Der Gefangene der Vandam Street«, der im Haffmanns Verlag bei Zweitausendeins erschienen ist, legte er einen brillanten Roman vor, den ich so richtig klasse fand – und ich mochte bislang alle Kinky-Romane.
Diesmal ist es eigentlich gar kein Krimi. Zwar gibt es eine Leiche, aber erst sehr spät, denn vor allem geht es um Malaria und Freundschaft, um Chaos und Katzenscheiße, um ein Resümieren über Leben und Tod. Anders gesagt: Dieser Roman ist so richtige Literaturliteratur, saukomisch geschrieben und ungemein abwechslungsreich.
Die Handlung: Kinky hat sich eine Malaria eingefangen, und deshalb ist er gezwungen, in seiner Wohnung zu bleiben. Vom Fenster aus beobachtet er die Welt, wenn er nicht gerade in Fieberträumen im Bett liegt. Er bekommt mit, wie eine Frau misshandelt wird, ruft die Polizei, und die findet nichts – und in der Folge wird seine Sorge um diese Frau geradezu zu einer fixen Idee.
Allerlei Freunde helfen ihm, wieder ins Leben zurückzufinden, und sie helfen sogar, die Katzenscheiße aus der Wohnung zu räumen. Sie versuchen, ihm bei dem Fall zu helfen und das Problem der unbekannten Frau zu lösen. Und bei alledem sinniert Kiny Friedman über das Wesen der Welt und andere Themen.
Das mag jetzt in der Zusammenfassung seltsam klingen, hat mich aber fast umgehauen. Ein brillanter, witziger, spannender Roman – klasse!
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