Der Begriff Streetpunk war vor etwa einem Vierteljahrhundert eher auf die Bahnhofspunker-Szene gemünzt. Nimmt man heute diesen Begriff, meint man eigentlich den »modernen Oi!«, gerne auch mit einem Schuss »allgemeine Rockmusik« vermengt. Seit die Dropkick Murphys und andere Bands in den 90er Jahren losgelegt haben, wird das ganze manchmal schunkelig und manchmal auch folkig.
All das kann man über die junge schwedische Band Saturday's Heroes auch sagen. Ihre erste Platte heißt »Set To Sail«, kam hierzulande bei Bandworm Records raus, sieht schick aus und enthält ein Dutzend schmissiger Stücke, die allesamt gut unterhalten, meist gut nach vorne gehen und nur gelegentlich ins Schunkeln verfallen. Die Burschen sind jung, und ihre Platte ist richtig gelungen.
Selbstverständlich erfinden sie das Rad nicht neu. In Schweden, wo in den letzten 15 Jahren haufenweise neue Bands aus dem Boden geschossen sind, die aufgrund ihrer Texte und ihrer Musik im Punkrock-Geschäft international vermarktet werden können, passen sie gut in die Landschaft. Und hierzulande werden sie genügend Punkrocker und Skinheads mit ihrer Musik begeistern können.
Textlich bleibt man auf der sicheren Seite. Es geht um die Szene, es wird ein wenig politisch, und eine tüchtige Portion Pathos darf nicht fehlen. Alles in allem eine Platte, die mich nicht umfegt, die ich aber in den letzten Wochen immer mal wieder gern gehört habe. Wer Streetpunk der »modernen Art« mag, sollte unbedingt reinhören.
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