Die letzten zwei Tage habe ich mich intensiv mit einem Roman beschäftigt, der nicht einmal von mir selbst ist, an dem mir aber sehr viel liegt: Er stammt von einem Kollegen, der ihn zwar fertigstellen, aber nicht mehr an einen Verlag schicken konnte.
Mir wurde das Manuskript im Sommer 2009 zur Verfügung gestellt, und erst jetzt habe ich Hirn und Herz und Zeit gefunden, mich damit auseinanderzusetzen. War nicht immer einfach.
Das Manuskript ist ziemlich genial: ein spannender Roman voller Leben, geschrieben in einer unmittelbaren Sprache, die mitreißt und die in eine packende Handlung hineinzieht. Der Roman thematisiert die große Liebe ebenso wie den Tod, das Leiden im Krankenhaus und den Tanz in der Diskothek, und er spart nicht an Sex, Drogen und ein wenig Gewalt.
Mit hochgejubeltem Kinderkram irgendwelcher angeblicher junggenialen Autorinnen hat das Werk dennoch nichts zu tun. Zu redigieren ist nicht viel - außer man möchte krampfhaft die gelungene Sprache kaputthauen.
Auf der Leipziger Buchmesse sprach ich mit einem Lektor, den ich seit Jahren kenne, und werde ihm als ersten das Manuskript anbieten. Ich möchte, dass es veröffentlicht wird, weil ich es stark finde. Und weil es in gewisser Weise das Vermächtnis eines Menschen ist, den ich sehr schätzte.
RF?
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