01 März 2010

Mischung aus Zukunftswestern und SF-Satire

Ich mag Ronald M. Hahn: persönlich sowieso, als Herausgeber von NOVA erst recht und als Autor eigentlich auch. Seine Beiträge zur Bastei-Heftromanserie »Maddrax« und deren Hardcover-Ableger im Zaubermond fand ich teilweise recht unterhaltsam; leider publizierte er in den letzten Jahren viel zu selten eigenständiges Material.

Zuletzt las ich »Der Klon« von ihm, erschienen als Band 15 der »Maddrax«-Buchreihe. Von der Handlung ist das kein so bestechender Roman: Er spielt in der fernen Zukunft des frühen 26. Jahrhunderts, in einer Welt, die nach einem Meteoriten-Eischlag langsam wieder zu einer neuen Zivilisation findet.

Der Roman ist immerhin unterhaltsam, er spielt in einem Nordamerika, das nicht mehr viel mit den heutigen USA zu tun hat. Es gibt allerlei Organisationen, die von heute noch übrig sind und die in der zerstörten Welt der Zukunft um Macht und Einfluss ringen. Dazu zählen Klone von Arnold Schwarzenegger, dem letzten US-Präsidenten – das ist einer der typischen Gags der Serie –, und diese Klone spielen natürlich eine Rolle.

Seien wir ehrlich: Ich habe den Roman ungefähr ein halbes Jahr nach der Lektüre komplett vergessen. Was mir im Gedächtnis blieb, waren Anspielungen – unter anderem auf Schwarzenegger-Filme.

So gibt sich eine Nebenfigur den Geheimnamen »Quaid« und erinnert sich an einen Traum, in dem er als Bauarbeiter den Mars befreite: eine Anspielung auf den Film »Total Recall«. Oder es gibt einen Traum von einem Jungen, der zuerst Sklave in einer Getreidemühle ist, um später ein Kämpfer zu werden: eine Anspielung auf »Conan«, den ersten Kinoerfolg Schwarzeneggers.

Weitere Anspielungen gehen auf Computersysteme ein (»Hape Deskjet« als Name) oder veräppeln den zuständigen Redakteur des Bastei-Verlages als »Mayk van Gladbach«. Die Helden kippen den nutzlosen Geist von George W. Bush in den Ausguss oder retten wichtige Gen-Behälter der wichtigsten Menschen der Vergangenheit, zu denen unter anderem eben Heidi Klum gehört.

Wer solche Gags mag, wird sich bei diesem Buch wunderbar unterhalten. Wer damit nichts anfangen kann, muss schon ein »Maddrax«-Fan sein. Aber davon gibt es gottseidank auch genügend.

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