Der Abend begann mit einem Sieg: Ich setzte mich gegen zwei Frauen durch, die eigentlich in den Frisörinnenfilm von Doris Dörrie gehen wollten, der in der »Schauburg« lief. Da ich weder auf das Studenten-Ambiente der »Schauburg« noch auf pseudo-lustige Komödien sonderlich viel Wert lege, wollte ich nicht mit – und die beiden schlossen sich meinem Kinowunsch an.
Wir gingen in »The Book of Eli« im »Filmpalast«. Ein Film mit Denzel Washington und Gary Oldman kann ja nicht schlecht sein, dachte ich. Und hatte unrecht. Die packend wirkende Vorschau verdeckte 80er-Jahre-Trash.
Eigentlich ist es ein Science-Fiction-Thema: Mal wieder ist die Welt nach einem Atomkrieg oder so ziemlich verwüstet, und die wenigen Überlebenden kämpfen erbittert gegeneinander um Wasser, Nahrungsmittel oder einen Rest von Shampoo, der die Katastrophe überstanden hat. Kennen wir alles aus »Mad Max«, und in »The Book Of Eli« wird das ganze auch optisch sehr gefällig präsentiert: zerfallene Häuser, zerfetzte Klamotten, eine wüstenartige Landschaft.
Mit Oldman und Washington gibt's zwei gute Charaktere. Das Duell der beiden Schauspieler ist überzeugend, die Motive sind zumindest teilweise nachvollziehbar. Dagegen stehen derbe Action mit vielen Toten, angedeutete Vergewaltigungen und eine christliche Botschaft, die gegen Ende ganz schön nervt. (Die Pointe am Ende, die ich nicht verraten will, taucht übrigens schon im PERRY RHODAN-Roman 700 auf ...)
Der Abend endete mit einer Niederlage: Ich gestand ein, dass der Frisörinnenfilm vielleicht die bessere Alternative gewesen wäre.
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