Rückblick auf Dubai im November 2009
Früher hasste ich Einkaufszentren, und ich bin heute nach wie vor ein Einkaufsmuffel: Brauche ich eine neue Hose oder ein neues Hemd, gehe ich eben in einen Laden und kaufe es mir. Grundnahrungsmittel und Getränke kaufe ich, weil ich sie benötige. Nicht einmal Schallplatten- und Comic-Läden mag ich sonderlich.
Aber ich gehe mittlerweile gern in Einkaufszentren, vorzugsweise die großen, die man mittlerweile weltweit als Malls bezeichnet. Selten kann man so viel über ein Land und die Menschen, die es bevölkern erfahren, wie bei einem Besuch in einem Einkaufszentrum: Die Menschen halten sich hier auf, als sei es ihr zweites Zuhause, und viele verbringen ganze Tage auf den Etagen und in den Gängen solcher Malls, bummeln von Geschäft zu Geschäft, essen und trinken.
In Singapur sind die Malls der Ersatz für Jugendzentren, in den USA sind sie häufig das Zentrum einer Gemeinde. Und in Dubai sind sie offensichtlich das Aushängeschild einer Kultur, die krampfhaft zu den Errungenschaften des Westens aufschließen will: gigantische Paläste aus Beton und Glas, die alles übertrumpfen, was ich bislang in den USA, in Asien oder in Deutschland gesehen habe.
So auch die Dubai Mall, die angeblich 1200 Geschäfte beherbergt, die so groß ist, dass man sich merken muss, in welchem der vielen Parkhäuser man seinen Wagen abstellt, und die in ihrem Zentrum ein über drei Stockwerke gehendes Aquarium beherbergt, das – zumindest auf den ersten Blick – noch größer ist als das gigantische Ding, das ich vor einigen Jahren in Monterey, Kalifornien, besichtigt habe.
Staunend stand ich vor der gigantischen Scheibe und sah den Tieren zu, die sich durch das Wasser bewegten. Wer wollte, konnte sogar mit einer entsprechenden Ausrüstung im Aquarium tauchen und sozusagen direkten Kontakt zu den Tieren haben – unglaublich!
Mit das interessanteste in dieser Mall waren die Menschen: Selbstverständlich gab es Touristen aus Europa, Asien und Amerika, darunter Menschen, die recht leicht gekleidet waren, Frauen mit tief ausgeschnittenen Kleidern beispielsweise. Direkt daneben bewegten sich schwarz gekleidete, komplett verschleierte Frauen aus den arabischen Ländern oder Männer in weißer, traditionell arabischer Kleidung.
Ich hätte mich stundenlang in der Dubai Mall aufhalten können. Und wenn ich jemals wieder in dieser Weltgegend sein sollte, werde ich genau das auch tun.
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